Preisgestaltung

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Mit seinem Ansatz zur Preisgestaltung bei Arzneimitteln kann Merck die Kosten für Forschung, Entwicklung, Herstellung, Zulassung, Vertrieb und anderen Aufwand, der entsteht, wenn das Unternehmen ein Produkt auf den Markt bringt, kompensieren und so die nachhaltige Versorgung zukünftiger Patientengenerationen mit Produkten gewährleisten. Dieser Prozess ermöglicht es Merck, auch weiterhin in die Erforschung und Entwicklung von neuen Medikamenten zu investieren.

Die Bezahlbarkeit unserer Gesundheitslösungen ist eine Komponente unseres umfassenden Versprechens gegenüber den Patienten. Uns ist bewusst, wie wichtig ein bezahlbarer Zugang zu Arzneimitteln in Entwicklungsländern ist. Wir verpflichten uns deshalb zu einer verantwortungsvollen Preisgestaltung bei unseren Produkten und zur Beteiligung an innovativen differenzierten Preisgestaltungsmodellen in Partnerschaft mit Regierungen und anderen wichtigen Anspruchsgruppen.

Wir sind uns bewusst, dass einzelne Länder unterschiedlich gut in der Lage sind, für unsere Gesundheitslösungen zu bezahlen. Wir überprüfen jährlich unsere Preisgestaltungsstrategien, um Wege zu identifizieren, wie der Zugang zu Gesundheit durch die Angleichung von Preisen und die Bezahlbarkeit von Arzneimitteln erweitert werden kann. Wir verpflichten uns deshalb zur Umsetzung von differenzierten Preisgestaltungsmodellen für verschiedene Länder. Über Ausschreibungen bieten wir innerhalb eines Landes differenzierte, niedrigere Preise für Gesundheitsministerien und staatliche Sozialversicherungskassen. Diese Institutionen spielen bei der Finanzierung der Gesundheitsversorgung von Patienten, die sich eine Behandlung ansonsten nicht leisten könnten, eine entscheidende Rolle.

Merck verfolgt drei Ansätze, um seine Produkte für unterschiedliche Patientensegmente innerhalb eines Landes bezahlbar zu machen:

  1. Beteiligung an staatlichen Ausschreibungen für Produkte zur Anwendung in öffentlichen Krankenhäusern, die Patienten mit niedrigem Einkommen versorgen.
    • In Afrika, Lateinamerika, dem Nahen Osten und Südostasien liefert Merck den Regierungen Produkte mit Preisnachlass.
  2. Etablierung von „Niedrigpreis“-Zweitmarken von bestehenden Marken, um selbst zahlenden Patienten gerecht zu werden:
    • In Südafrika sind Zweitmarken von Concor und Ziak (Blutdrucksenker) zu Rabattpreisen erhältlich.
  3. Sogenannte Patient Access Programs (PAP), die Produkte zu reduzierten Preisen anbieten können:
    • Im Rahmen des Erbitux® China Patients Aid Program (ECPAP) arbeiten das Pekinger Rote Kreuz und Merck Serono in China zusammen, um den Zugang zu Erbitux® für Patienten mit dem metastasierten Kolorektalkarzinom zu erweitern. Dieses im Jahr 2011 eingeführte Programm zielt auf die Identifizierung von Betroffenen ab, die sich die Behandlung mit Erbitux® nicht leisten können, jedoch von Erbitux® profitieren könnten. Merck Serono hat Registrierungszentren in rund 100 ausgewählten Krankenhäusern in 60 Städten eingerichtet, über die Patienten die Behandlung beantragen können. Bisher haben mehr als 3.100 Patienten von diesem Programm profitiert.

Im Rahmen von PAPs bieten wir Erbitux® für die Behandlung des Kolorektalkarzinoms zudem in Indonesien, Thailand und auf den Philippinen zu reduzierten Preisen an. Die Zielgruppe sind Patienten, die keine Krankenversicherung haben und ansonsten den vollen Preis für diese Behandlung bezahlen müssten.

Lokale Herstellung, Vertrieb und Lieferkette

Um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass Länder unterschiedlich gut in der Lage sind, unsere Gesundheitslösungen zu bezahlen, richten wir innovative Mechanismen ein und unterstützen z. B. die lokale Produktion in diesen Ländern. Merck stellt eine Reihe lebenswichtiger Medikamente für Patienten mit Diabetes, Herzleiden und Erkrankungen der unteren Atemwege in unternehmenseigenen Produktionsanlagen her, die in Entwicklungsländern wie etwa Pakistan gelegen sind. Die Herstellung vor Ort erlaubt es uns, lokale Märkte und Nachbarländer (in diesem Fall Afghanistan, Sri Lanka und Myanmar) mit Medikamenten zu beliefern, deren Preise weit unter dem europäischen Niveau liegen.

Von den etwa 350 Arzneimitteln auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel  der WHO bietet Merck 65 Medikamente in Entwicklungsländern an. Diese Arzneimittel werden derzeit in 74 Entwicklungsländern, davon 35 in Afrika, 18 in Asien und 12 in Lateinamerika, vertrieben. Unsere Produkte sind in fast zwei Drittel der am wenigsten entwickelten Länder erhältlich. Dazu zählen unter anderem Äthiopien, Afghanistan, Benin, Burkina Faso, Haiti, Mali, Myanmar, Nepal, Senegal und der Sudan.

Sichere Lieferketten tragen dazu bei, dass Patienten Zugang zu hochwertigen Gesundheitslösungen erhalten. Bei der Bereitstellung unserer Gesundheitslösungen sorgen unsere Richtlinien und Verfahrensanweisungen dafür, dass unsere Produkte in einem ordnungsgemäßen Zustand, in der richtigen Menge, rechtzeitig und am richtigen Ort ausgeliefert werden. Wir steigern unsere Effizienz und beschleunigen die Lieferung von Produkten, indem wir alle Akteure zusammenbringen und die Schritte entlang der Lieferkette integrieren.

Wir setzen uns für die Einhaltung von Qualität und Sicherheit bei jedem Schritt der Herstellung und Lieferung ein. Dazu folgen wir internen Qualitätsmanagementleitlinien, halten uneingeschränkt die globale Gute Herstellpraxis (GMP ) und Gute Vertriebspraxis (GDP) ein und arbeiten mit Verbänden und Partnern zusammen. So gehören wir beispielsweise dem Rx-360  an, einem Konsortium, das durch den Austausch von Informationen und die Entwicklung einer lückenlos sicheren Lieferkette für den Schutz der Patienten sorgt. Wir verwenden verschiedene Ansätze, um die Echtheit der unter der Marke Merck hergestellten und verkauften Produkte zu gewährleisten.

Da Hindernisse entlang der Lieferkette nicht von einem Akteur allein beseitigt werden können, gehören wir zu den Gründern des Lieferkettenforums für vernachlässigte Tropenkrankheiten. Wir haben einen Dialog mit vielen Stakeholdern zu den Herausforderungen an die Erreichbarkeit initiiert, um gemeinsam die Lieferketten in Entwicklungsländern zu stärken.

Zur Stärkung lokaler Lieferketten unterstützen wir verschiedene Initiativen, die im jüngsten ATM-Index als Best Practices anerkannt wurden:

  • Merck richtet unter dem Namen „Virtual Plant Teams“ eine Plattform zur Sicherstellung von Qualitätsstandards bei der Produktion vor Ort ein. Sie wird externe Betriebsleiter in Afrika, Asien und Lateinamerika mit Schulungen und Know-how unterstützen.
  • Mit dem „Temptation Project“ überwacht Merck mithilfe von Wärme- und Feuchtigkeitssensoren die Transportbedingungen für seine Produkte, die von Europa in die Welt geliefert werden. Wir verwenden die erhobenen Daten in einem zentralisierten System, um die Produktqualität sicherzustellen und die Arbeit von Transportzentren zu optimieren.

Im Sudan und in Äthiopien haben wir ein Software-Tool zur Verbesserung unseres Vorratsmanagements getestet, um die Vorwärtsintegration der Lieferketten zu verbessern. Das Tool ist Bestandteil des Bestellmanagements, erhöht die Preistransparenz und verringert zugleich Vorlaufzeiten und Fehlkommunikation.

Im Mai 2014 veröffentlichte IMS Health, ein globaler Informations- und Technologiedienstleister, einen Bericht mit dem Titel „Supply Chain Optimization in Africa’s Private Sector: Reducing the Price to Patient“. In diesem Bericht wurde Merck als herausragendes Beispiel gewürdigt, da wir sechs verschreibungspflichtige und frei verkäufliche Produkte in Kenia für Patienten am Lieferort bezahlbarer gemacht hatten. Dank innovativer Vertriebsstrategien konnten wir die Preise um 44 % bis 55 % senken. Möglich wurde dies durch die Optimierung unserer Prozesse in Kenia, beispielsweise mit der Senkung der Zahl unserer Zwischenhändler. Dies zeigt, wie niedrigere Preise ein indirektes Ergebnis von effizienteren Vertriebssystemen sein können.