Sicherheit unserer Arzneimittel

Ihre Suche: Mitarbeiter

Die Sicherheit der Patienten steht bei uns an erster Stelle. Bei allen Entscheidungen verfolgen wir das Prinzip der Vorsorge, wir setzen dabei umfangreiche, risikominimierende Sicherheitsstrategien für unsere Arzneimittel um.

Vor der Anwendung eines Wirkstoffs am Menschen stehen bei uns umfangreiche vorklinische Tests, bei denen wir beispielsweise seine Wirkung und Toxizität prüfen. Danach erproben wir in klinischen Studien den Wirkstoff am Menschen und untersuchen seine Wirksamkeit und Nebenwirkungen. Auf Basis der Ergebnisse bewerten wir den Nutzen des Arzneimittels für die Behandlung einer Erkrankung in Relation zu seinen Risiken. Wir erstellen für alle von uns vermarkteten Arzneimittel Nutzen-Risiko-Profile, um sicherzustellen, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis positiv ist. Im Jahr 2014 haben wir unser Verfahren der Nutzen-Risiko-Analyse optimiert und einen systematischen Prozess eingeführt.

Die Informationen aus den klinischen Studien sind eine wichtige Grundlage für die Zulassung eines Arzneimittels durch die zuständigen Behörden. Nach der Marktzulassung aktualisieren wir regelmäßig die Nutzen-Risiko-Bewertungen, denn dann kann die Zahl der Anwender stark ansteigen – auf bis zu Tausende oder Millionen Patienten weltweit. So erhalten wir ein vertieftes Verständnis vom Nutzen-Risiko-Profil unserer Arzneimittel.

Bei Merck Serono ist die Einheit Global Drug Safety für die kontinuierliche Überwachung der Sicherheitsprofile unserer Arzneimittel (auch Pharmakovigilanz genannt) zuständig. Global Drug Safety verarbeitet Sicherheitsinformationen aus unterschiedlichen Quellen, wie klinischen Studien, Spontanmeldungen über Nebenwirkungen und wissenschaftlicher Literatur, um Patienten und Ärzten während des gesamten Lebenszyklus der Arzneimittel – von der Entwicklung bis zum Auslaufen der Marktzulassung – Sicherheitsinformationen auf dem neuesten Stand zur Verfügung stellen zu können. Pharmakovigilanz-Informationen werden in allen Ländern, in denen unsere Arzneimittel vermarktet werden, von Ärzten und Patienten erfasst. Medizinische Spezialisten und Pharmakovigilanz-Teams stellen sicher, dass Informationen zu Nebenwirkungen richtig erhoben, nachverfolgt und weitergeleitet werden. Global Drug Safety evaluiert die Daten für all unsere Arzneimittel und passt – falls notwendig – die Nutzen-Risiko-Bewertungen an. Entsprechend den regulatorischen Vorgaben teilen wir den zuständigen Behörden, Ärzten und Patienten Änderungen der Nutzen-Risiko-Bewertung oder potenzielle Sicherheitsrisiken mit.

Die Einheit Global Drug Safety in der Konzernzentrale von Merck und die Arzneimittelsicherheitsfunktionen in den Ländergesellschaften überprüfen kontinuierlich Veränderungen der Pharmakovigilanz-Vorschriften weltweit – für Produkte in der Entwicklungs- und in der Vermarktungsphase. Wir integrieren kontinuierlich neue Vorschriften in unsere konzernweiten Prozesse und stellen sicher, dass behördliche Anforderungen und gesetzliche Vorschriften eingehalten werden. Seit Herausgabe der europäischen Guidelines on Good Pharmacovigilance Practices  (GVP) im Jahr 2012 durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (European Medicines Agency, EMA) hat Merck jedes neue oder aktualisierte Modul der GVP geprüft und in die internen Pharmakovigilanzprozesse implementiert. 2014 hat die Europäische Arzneimittel-Agentur das neue GVP-Modul zur Risikominderung sowie die revidierten GVP-Module zur Einzelfallberichtserstattung (Individual Case Report Management) und zu periodischen Sicherheitsberichten (Periodic Safety Update Report Management) herausgegeben. Wir haben die neuen und revidierten Anforderungen aus diesen GVP-Modulen in unsere Prozesse integriert.

Die Gesundheitsbehörden überprüfen regelmäßig in Pharmakovigilanz-Inspektionen, ob Merck die regulatorischen Vorschriften und unternehmensinternen Standards für Arzneimittelsicherheit einhält. Die beiden deutschen Arzneimittelbehörden, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Paul-Ehrlich Institut (PEI, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel) haben im Auftrag der Europäischen Arzneimittel-Agentur im Februar 2015 eine Pharmakovigilanz-Inspektion bei Merck Serono Global Drug Safety durchgeführt. Es gab keine kritischen Beanstandungen. Wir analysieren die festgestellten nicht-kritischen Beanstandungen und setzen korrektive und präventive Maßnahmen um. Außerdem hat Merck, basierend auf dem GVP-Modul für Auditierungen, ein weltweites Auditprogramm für alle globalen Aktivitäten, Gesellschaften, Lieferanten und Lizenzpartner, die in unsere Pharmakovigilanz-Maßnahmen involviert sind, eingerichtet.

Das Medical Safety and Ethics Board (MSEB) trägt die Verantwortung für die Produkt- und medizinische Sicherheit bei Merck Serono – über alle Phasen von der Entwicklung bis zum Auslaufen der jeweiligen Marktzulassung eines Produkts. Vorsitzender ist der Chief Medical Officer (CMO), der auch die letztendliche Entscheidungsbefugnis hat. Das Gremium tritt einmal im Monat und darüber hinaus anlassbezogen zusammen. Dem MSEB gehören neben dem Vorsitzenden erfahrene Ärzte, Wissenschaftler und weitere Spezialisten von Merck Serono an. Zu den Aufgaben des Boards gehören Entscheidungen zu Nutzen-Risiko-Bewertungen, zum Risikomanagement und zur Kommunikation über sicherheitsrelevante Themen. Außerdem überprüft es Vorschläge für First-in-Man-Studien und für Aktualisierungen der Sicherheitshinweise auf den Beipackzetteln und den Produktkennzeichnungen. Während des Lebenszyklus eines Arzneimittels oder medizinischen Geräts können medizinische, ethische oder sicherheitsrelevante Belange, die einer Steuerung oder Entscheidung durch den CMO bedürfen, an das MSEB delegiert werden.

Gemeinsam mit anderen Unternehmen und Organisationen aus dem öffentlichen Sektor (Gesundheitsbehörden, akademischen Einrichtungen etc.) engagiert sich Merck im globalen Forschungsprojekt PROTECT  der Innovative Medicines Initiative (IMI) für die Weiterentwicklung und Optimierung von Instrumenten und Methoden zur Nutzen-Risiko-Bewertung von Arzneimitteln. Die Projektteams haben ein Rahmenwerk für Nutzen-Risiko-Profile erstellt und es in einem Handbuch (Benefit-Risk Guide) beschrieben.

Alle Mitarbeiter, deren Tätigkeit in Zusammenhang mit der Qualität und Sicherheit eines Arzneimittels oder einer klinischen Studie steht, unterliegen unserem Standard „Quality Training Management“. Er schreibt vor, wie sowohl auf Konzernebene als auch in den Landesgesellschaften Schulungen abzuhalten und zu dokumentieren sind. Die Einhaltung dieser Vorschriften wird im Rahmen der Audits des Qualitätssystems regelmäßig überprüft.

Alle in der Arzneimittelentwicklung beschäftigten Mitarbeiter werden so regelmäßig zu neuesten Fachkenntnissen auf ihrem Gebiet und zu Themen, die die Einhaltung von ICH, GCP, Standardarbeitsanweisungen etc. betreffen, geschult. Die Seminare werden über eine validierte Lernplattform organisiert und zur Verfügung gestellt. In Abhängigkeit von den Aufgaben der Mitarbeiter können Trainingsmodule für sie entweder verpflichtend oder optional sein. Es ist Aufgabe des Linienmanagers, zu überwachen, ob Mitarbeiter an allen für ihre Funktion erforderlichen Schulungen teilgenommen haben.

Produktion nach GMP

Bei der Produktion von Arzneimitteln ist die Qualitätssicherung ein zentraler Aspekt: Abweichungen können sich auf die Gesundheit und Sicherheit von Patienten auswirken. Um zu gewährleisten, dass Arzneimittel die festgelegten Standards in Bezug auf Identität, Reinheit, Wirkstoffgehalt und Sicherheit erfüllen, müssen sie gemäß cGMP  (current Good Manufacturing Practice, deutsch: aktuelle Gute Herstellpraxis) produziert werden. Dafür müssen wir als Hersteller über geschulte Mitarbeiter, geeignete Einrichtungen, Prozesse und Verfahren verfügen. Die Einhaltung dieser Richtlinien ist verpflichtend und wird von den Gesundheitsbehörden überwacht.

Produktzulassung und -vertrieb

Merck arbeitet kontinuierlich daran, die Verfügbarkeit seiner Produkte zu gewährleisten. Unsere Anforderungen an die Qualität und Effektivität des Vertriebsprozesses sind weltweit identisch. Wir unterziehen unser Vertriebsnetz stringenten und häufigen Prüfungen. So können wir sicherstellen, dass unsere Partner unsere Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen erfüllen und ihre Aktivitäten in vollem Einklang mit der globalen Guten Vertriebspraxis (GDP) stehen.

Kennzeichnung von Produkten

Beipackzettel informieren Patienten über die korrekte Anwendung eines Produkts. Des Weiteren geben sie Auskunft über die mit der Einnahme des Arzneimittels verbundenen Risiken und Nebenwirkungen. Wir überprüfen und aktualisieren die Beipackzettel regelmäßig, damit sie auf dem neuesten Kenntnisstand sind, insbesondere was sicherheitsrelevante Informationen betrifft. Wenn sich das Nutzen-Risiko-Verhältnis eines Produkts ändert, bestätigt das MSEB entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung. Muss im Rahmen dieser Risikominderungsmaßnahmen die Kennzeichnung geändert werden, reichen wir einen Antrag beim für die Zulassung verantwortlichen Entscheidungsgremium zur Arzneimittelkennzeichnung ein. Dieses Gremium billigt neue oder aktualisierte Kennzeichnungen in den Referenz-Produktbeschreibungen (Company Core Data Sheets). Unsere lokalen, für die Zulassung zuständigen Mitarbeiter arbeiten die wichtigsten Sicherheitsinformationen dieser Referenzdokumente in die entsprechenden nationalen Dokumente ein.

Im Einklang mit externen Anforderungen stellen wir zu allen Arzneimitteln Informationen zur sicheren Anwendung und, wo erforderlich, zu Inhaltsstoffen sowie Entsorgung zur Verfügung, vor allem bei Stoffen, die Auswirkungen auf die Umwelt haben können.

Kennzahlenvergleich

Jetzt erstellen

Relevante Indikatoren

GRI

Die GRI-Box gibt an, welche GRI-Indikatoren auf dieser Seite abgebildet werden.

G4-LA9, G4-DMA, G4-PR1, G4-PR3
GRI-Index