Sicherheit unserer chemischen Produkte

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Viele Chemikalien aus dem Produktangebot von Merck sind als gefährlich eingestufte Substanzen. Ihre fachgerechte Anwendung ist Voraussetzung für die Sicherheit von Mensch und Umwelt. Daher informieren wir unsere Kunden umfassend über die sichere Anwendung unserer Produkte.

Es gibt zahlreiche Vorschriften, die sicherstellen sollen, dass von chemischen Produkten keine Gefahr für Mensch und Umwelt ausgeht. Die Einhaltung dieser Vorschriften bei Import, Herstellung, Vermarktung, Handhabung, Recycling und Entsorgung unserer chemischen Produkte ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Um nationale und internationale Anforderungen an die Produktsicherheit zu erfüllen, hat Merck konzernweite, geschäftsspezifische und lokale Richtlinien aufgestellt und allgemeine Selbstverpflichtungen der Branche wie die Responsible Care® Global Charter  unterzeichnet.

Für die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen an die Produktsicherheit sind die Einheit Corporate Regulatory Affairs innerhalb der Konzernfunktion Environment, Health, Safety, Security, Quality (EQ) und lokale Einheiten verantwortlich. Corporate Regulatory Affairs hat konzernweit die Verantwortung für alle behördlich verordneten Aktivitäten – wie die Risiko- und Gefahrenexpositionsbewertung, die Gefahrenkommunikation in Form von Sicherheitsdatenblättern (SDS) und die Registrierung von chemischen Produkten. Das Ziel: eine weltweit einheitliche und harmonisierte Gefahrenkommunikation gegenüber unseren Kunden.

Mit der konzernweit gültigen Product Safety Chemicals Policy haben wir globale Prozesse zur Steuerung und Umsetzung von Produktsicherheit und die entsprechenden Managementstrukturen etabliert. Diese Richtlinie deckt alle relevanten nationalen und internationalen Vorschriften für die chemische Industrie ab. Dazu gehören z. B. das globale Einstufungssystem für Chemikalien (GHS ) und seine Umsetzung in regionalen und nationalen Gesetzgebungen (z. B. die CLP-Verordnung in der EU, HazCom 2012 in den USA), die EU-Chemikalienverordnung REACH , die US-amerikanische Chemikaliengesetzgebung (Toxic Substances Control Act, TSCA) und das bundesdeutsche Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Stoffen (ChemG). Außerdem umfasst die Richtlinie Rechtsnormen, die sich auf den Transport von gefährlichen Chemikalien, Bioziden, Kosmetika, Chemikalien für Lebensmittel und Futtermittel beziehen. Merck aktualisiert die Richtlinie regelmäßig im Hinblick auf neue regulatorische Anforderungen.

Um auf sich ändernde behördliche Anforderungen weltweit reagieren zu können und die erforderlichen Umsetzungsprojekte zu initiieren und zu steuern, haben wir das Group Product Safety Committee (GPSC) eingerichtet. Es ist direkt Bernd Reckmann, dem für Produktsicherheit von Chemikalien zuständigen Mitglied der Geschäftsleitung, unterstellt. Die Mitglieder des GPSC steuern Zulassungsangelegenheiten, vertreten die einzelnen Geschäfte und sind jeweils für bestimmte Themen wie rechtliche Fragestellungen, Herstellung und Qualitätsmanagement oder Marketing zuständig. Das GPSC überwacht auch unser Datenbank-/Expertensystem für Produktsicherheit sowie interne und externe Kommunikationsprozesse.

Um die unabhängige Aufdeckung von kritischen Lücken bei der Einhaltung von Verpflichtungen sicherzustellen, hat Merck im Berichtszeitraum eine unternehmensweite Governance-Funktion eingerichtet, die direkt an den Leiter von Corporate Regulatory Affairs berichtet. Die operativen Einheiten innerhalb von Corporate Regulatory Affairs sind für angemessene Risikominderungsmaßnahmen in Abstimmung mit allen für uns relevanten Anspruchsgruppen verantwortlich. Ein Beispiel ist das US-amerikanische GHS Compliance Program. Merck hatte in den USA Produktportfolios erworben, bei denen einige Sicherheitsinformationen fehlten. Daher hat Merck im Jahr 2012 ein internationales Programm initiiert, um sicherzustellen, dass alle Vorschriften eingehalten werden und die Sicherheitsinformationen unseren hohen Standards entsprechen. Wir wollen nicht nur bestehende Lücken schließen, sondern in den USA auch Vorreiter bei der Umsetzung der neuen GHS-Anforderungen unter HazCom 2012 sein, die im Juni 2015 in Kraft treten. Auf diese neuen Anforderungen für in die USA importierte und dort produzierte chemische Produkte ist Merck sehr gut vorbereitet. Bereits Ende 2014 haben unsere wichtigsten Standorte in den USA erste nach GHS gekennzeichnete chemische Produkte ausgeliefert.

Sicherheitsanalysen in der Produktentwicklung

Wir wenden bei Merck verschiedene Instrumente an, um bereits im Entwicklungsprozess dafür zu sorgen, dass unsere Produkte sicher in der Anwendung sind. Hierzu gehören verschiedene Gefahren-, Expositions- und Risikobeurteilungen. Wir unterziehen sämtliche Produktinnovationen einer formellen EHS(Environment, Health and Safety)-Analyse, die beispielsweise Untersuchungen zu Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit oder die Umwelt umfasst. Die Einheit Corporate Regulatory Affairs unterstützt und berät unsere Mitarbeiter bei Sicherheitsbeurteilungen während der Produktentwicklung.

Transparente Informationen für mehr Anwendungssicherheit

Eine geeignete Gefahrenkommunikation für chemische Produkte in Form von Sicherheitsdatenblättern und Produktetiketten ist eine Grundvoraussetzung für die Sicherheit von Mensch und Umwelt. Wir stellen bei allen Produkten umfangreiches Informationsmaterial für eine sichere Anwendung zur Verfügung. Unsere als gefährlich eingestuften Chemikalien liefern wir zusammen mit Sicherheitsdatenblättern aus. Sie entsprechen den aktuellen lokalen regulatorischen Anforderungen und sind in 35 Sprachen verfügbar. Obwohl dies eigentlich nicht vorgeschrieben ist, geben wir auch Nicht-Gefahrstoffe zusammen mit Sicherheitsdatenblättern ab, um sicherzustellen, dass unseren Kunden alle aktuell verfügbaren Informationen vorliegen. Nicht-Gefahrstoffe, die nur in Kleinmengen bei Laboranwendungen zum Einsatz kommen, werden mit einem Sicherheitsdatenblatt-Ersatzschreiben ausgeliefert.

Da Merck regelmäßig mehrere Hunderttausend Sicherheitsdatenblätter aktualisiert und eine Vielzahl von neuen Produkten einführt, hat unser Unternehmen ein sehr hohes Automatisierungsniveau bei Gefahrenkommunikationsprozessen etabliert. Sechs Kompetenzzentren sind weltweit für sie verantwortlich. Sie berichten an die Einheit Corporate Regulatory Affairs, die die Arbeitsprozesse weltweit steuert. Aufgrund unserer regulatorischen Expertise und unserer stabilen Prozesse geht bei uns nur rund eine Reklamation pro Woche zur Gefahrenkommunikation ein.

Alle Informationen zur sicheren Verwendung unserer Produkte sind auch auf unseren Internetseiten abrufbar. Dort stellen wir mit ScIDeEx®  außerdem ein Programm bereit, mithilfe dessen Kunden überprüfen können, ob eine Chemikalie unter ihren eigenen Anwendungsbedingungen sicher verwendet werden kann. Die aktuelle Version ScIDeEx® 3 basiert auf dem neuesten Modell von ECETOC TRA Version 3.1, einem von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) anerkannten Programm.

Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus engagieren wir uns für Produktsicherheit und unterstützen die Ziele der Global Product Strategy, einer internationalen Initiative der Chemiebranche. In diesem Zusammenhang stellen wir auf den Internetseiten des International Council of Chemical Associations (ICCA ) sogenannte Product Safety Summaries zur Verfügung.

REACH-Registrierung

Im Juni 2013 hat Merck Phase zwei der Umsetzung von REACH abgeschlossen: Alle Stoffe, von denen wir im Jahr zwischen 100 und 1.000 Tonnen produzieren oder importieren (insgesamt etwa 70 verschiedene Stoffe), sind bei der EU-Behörde ECHA registriert. Im nächsten Schritt müssen wir als Teil von Phase drei bis Anfang Juni 2018 alle Stoffe mit einer Produktions- oder Importmenge von einer bis 100 Tonnen jährlich erfassen. Dieser Prozess hat bereits begonnen, wir liegen dabei im Zeitplan.

Im Einklang mit dem Richtlinien-Rahmenwerk Strategic Approach to International Chemicals Management (SAICM) gelten seit Anfang 2015 REACH-analoge Anforderungen in Südkorea (gemäß dem Act on the Registration and Evaluation of Chemicals, AREC). Aufgrund unserer Expertise bei der Umsetzung der EU-Richtlinie REACH ist Merck darauf vorbereitet, auch diese Anforderungen zu erfüllen.

Nanotechnologie

Nanotechnologie ist ein hoch innovatives Entwicklungsfeld, in dem Strukturen erforscht und genutzt werden, die 50.000-mal dünner sind als ein menschliches Haar. Diese Technologie ermöglicht es, Materialien mit völlig neuen Eigenschaften und Vorteilen und mit Funktionen für vielfältige Anwendungsbereiche herzustellen.

Die Nanotechnologie bietet viele Chancen für Merck: In unseren Unternehmensbereichen Life Science und Performance Materials können wir dank des Einsatzes nanoskaliger Materialien Produkte mit neuen Funktionen und Eigenschaften entwickeln und so beispielsweise dazu beitragen, dass Energie und Ressourcen effizienter genutzt werden können. Im Unternehmensbereich Healthcare erforschen wir gemeinsam mit Partnern, wie wir durch den Einsatz von Nanomaterialien Therapiemöglichkeiten verbessern können. Außerdem untersuchen wir im Rahmen von europäischen Forschungsgemeinschaften die Eignung von Nanopartikeln als Transportmittel für Arzneimittelwirkstoffe.

Wegen der besonderen Struktur von Nanomaterialien können sich jedoch auch Risiken ergeben. Wir bewerten diese Risiken und setzen die neue Technologie nur mit besonderer Vorsicht ein. Wir berücksichtigen dabei konzernweite Vorgaben zu Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz und nutzen die vorhandenen Prozesse und Systeme für die Produktsicherheit. Wir verfolgen das Prinzip der Vorsorge und nehmen Fragen zur Sicherheit beim Einsatz von Nanomaterialien ernst. 2014 hat Merck die konzernweit gültige Policy for Use and Handling of Nanomaterials aktualisiert, die den Umgang mit Nanomaterialien regelt – ganz gleich, ob aus Pharma- und Chemielabors, Produktion, Abfüllung oder Warenlagern.

Bei der Herstellung und Verarbeitung unserer Produkte halten wir uns streng an alle gesetzlichen Bestimmungen und die darüber hinaus geltenden Standards, wie die Leitfäden der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) oder des Verbands der Chemischen Industrie (VCI ). Auch unsere Kunden informieren wir über den richtigen Umgang mit Nanomaterialien, unter anderem bei Transport, Weiterverarbeitung, Lagerung und Entsorgung.

Über die Chancen und Risiken der Nanotechnologie stehen wir in einem kontinuierlichen internen und externen Austausch. Unser interner Nano-Koordinierungskreis setzt sich aus Analytikern, Forschern, Toxikologen, Sicherheitsexperten und weiteren Fachleuten aus den betroffenen Bereichen des Unternehmens zusammen. Auch mit anderen Unternehmen, Verbänden und Behörden stehen wir über Gremien und Arbeitsgruppen in kontinuierlichem Dialog. Beispiele hierfür sind der dem VCI-Ausschuss Technik und Umwelt zugeordnete Koordinierungskreis Nano und der technische Arbeitskreis Responsible Production and Use of Nanomaterials der DECHEMA (Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie) und des VCI.

Schulungen

2013 und 2014 haben wir Seminare zum Thema Produktsicherheit weltweit in verschiedenen Ländern abgehalten. Dabei konzentrierten wir uns nicht nur auf unsere Kernmärkte, sondern bezogen auch Entwicklungsländer mit ein. Wir wollen das Bewusstsein für den Umgang mit Gefahrstoffen stärken und über den sicheren Umgang mit chemischen Produkten informieren. Hierzu zählen grundlegende Sicherheitsregeln für Labors wie der Umgang mit entzündlichen Lösungsmitteln und die Lagerung von unterschiedlichen gefährlichen Chemikalien im Warenlager oder in Sicherheitsschränken. Wir werden solche Seminare auch in Zukunft anbieten.

Ziele: Produktsicherheit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ziel

Maßnahmen

Bis?

Fortschritt 2013 und 2014

Status

Etablierung einer global einheitlichen Gefahren- und Risiko­kommunikation für alle relevanten Merck-Chemikalien in der Lieferkette unter Be­rück­sichtigung des Vor­sorge­grundsatzes

Umsetzung von REACH:

Registrierung von Stoffen mit einer Produktionsmenge von 1–100 t pro Jahr (Phase 3 der Umsetzung von REACH) und Registrierung von Non-Phase-in-Stoffen

Mitte 2018

Bis Ende 2014 haben wir 15 % aller Substanzen der Phase 3 registriert.

 

Umsetzung von GHS/CLP:

Einstufung von Gemischen und Sets nach der CLP-Verordnung

Mitte 2015

Alle Gemische und Sets sind seit Mitte 2013 nach CLP klassifiziert.

 

Umsetzung der Global Product Strategy (GPS):

Bereitstellung von Product Safety Summaries für alle unter REACH registrierten Gefahrstoffe im Rahmen von GPS

Ende 2020

Für 17 unter REACH registrierte Gefahrstoffe haben wir bereits Product Safety Summaries fertiggestellt, wir arbeiten an 9 weiteren Product Safety Summaries.

 

Projekte zur Gefahrenkommunikation:

Aktualisierung von Sicher­heits­datenblättern für Nicht-Gefahrstoffe

Ende 2020

Für rund 20 % aller Nicht-Gefahrstoffe haben wir Sicherheitsdatenblätter, sie werden kontinuierlich überprüft. Für rund 40 % der Nicht-Gefahrstoffe liegen Sicherheitsdatenblätter-Ersatzschreiben vor.

 

Ausweitung der Erstellung von Sicherheitsdatenblättern nach einem global einheitlichen Standard

Ende 2020

Bereits 90 % aller Sicherheitsdatenblätter basieren auf unserem konzernweit einheitlichen Merck-GHS-Standard.

 

Umsetzung von US GHS/HazCom 2012:

Klassifizierung von Reinstoffen, Gemischen und Sets gemäß HazCom 2012 in den USA

Mitte 2015

 

Legende: erreicht in Umsetzung nicht erreicht neues Ziel

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