Stakeholder-Dialog

Ihre Suche: Access to Health

Unsere Geschäftstätigkeit berührt die Interessen vieler Menschen. Der kontinuierliche Dialog mit unseren Stakeholdern (Anspruchsgruppen) ist für uns daher von grundlegender Bedeutung. Dabei treten wir besonders mit den Personen oder Gruppen in Kontakt, die wir mit unseren Entscheidungen und Aktivitäten beeinflussen oder die diese mitbestimmen. Zu unseren Anspruchsgruppen zählen wir zum Beispiel unsere Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner, die Familie Merck, Investoren, Behörden, Verbände, Nachbarn unserer Standorte und Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Unseren Stakeholder-Dialog führen wir in Form von Stakeholder-Befragungen, themenspezifischen Dialogen, in Gesprächs- und Informationsforen sowie im Zuge unserer Advocacy- und Verbandsarbeit. Im Austausch zeigen wir auf, wie wir unsere Unternehmenswerte leben und welche CR-Strategie wir verfolgen. Der Dialog ist für uns auch eine Möglichkeit, unsere Wertschätzung gegenüber unseren Stakeholdern zum Ausdruck zu bringen. Wir wollen bestehendes Vertrauen erhalten und neues Vertrauen aufbauen, und – wo möglich – unterschiedliche Interessen in Einklang bringen. Übergeordnetes Ziel ist die Akzeptanz von Merck in der Gesellschaft.

Unsere Stakeholder

Stakeholder (Grafik)

Stakeholder-Befragungen

Wir fragen unsere Mitarbeiter, Kunden, Geschäftspartner und andere relevante Stakeholder-Gruppen regelmäßig, welche CR-Themen sie gegenwärtig und in Zukunft als relevant für Merck einschätzen und wie sie die Leistung von Merck zu diesen Themen bewerten. Wir möchten auch erfahren, welche Fragen unsere Stakeholder zu unternehmerischer Verantwortung bei Merck haben, um zum Beispiel in diesem CR-Bericht Antworten darauf geben zu können. Zuletzt haben wir unsere Stakeholder im Jahr 2014 im Rahmen der Materialitätsanalyse für unseren CR-Bericht 2014 auf diese Weise befragt. Insgesamt nahmen an der Befragung rund 120 Stakeholder aus über 30 Ländern teil.

Fachspezifische Dialoge

Im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit widmen wir uns vielfältigen Themen und stehen mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen dazu in Kontakt. Unsere Fachabteilungen organisieren diese Dialoge zumeist direkt und führen sie je nach Thema und Bedeutung auf lokaler, nationaler oder internationaler Ebene, in Form von Workshops, Seminaren oder im Rahmen großer Kongresse. Darüber hinaus engagiert sich Merck in branchenspezifischen Netzwerken und nimmt an Fachkongressen teil.

So organisierte Merck beispielsweise im September 2014 gemeinsam mit dem Verband der Chemischen Industrie (VCI ), der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE ) und dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC ) einen Kongress mit über 700 Teilnehmern zum Thema „Deutschland braucht Chemie. Nachhaltigkeit – Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand?“ in Darmstadt. Der Nachhaltigkeitskongress fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „DA stimmt die Chemie“ statt, die von Merck, der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Technischen Universität Darmstadt ausgerichtet wird und im Zeitraum September 2014 bis Juni 2015 stattfindet. Vor dem Kongress veranstaltete Merck im Juli 2014 einen Experten-Workshop  mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sein inhaltlicher Schwerpunkt lag auf dem Beitrag der Chemieindustrie zu einer nachhaltigen Entwicklung. Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmer, wie die Verantwortlichkeit von Unternehmen für ihre Produkte definiert werden kann und wann Ökologie, Ökonomie und Soziales im Gleichgewicht stehen.

Im Berichtszeitraum führten wir des Weiteren im Rahmen der Access Dialogues  mit Branchenvertretern, internationalen Organisationen und anderen Stakeholdern Dialoge zum Thema „Zugang zu Gesundheit“ (Access to Health). Dabei standen die Aspekte innovative Zugänge zu Gesundheit, Schutz geistigen Eigentums und Herausforderungen in der Lieferkette in Entwicklungsländern im Vordergrund. Im Rahmen des Merck Capacity Advancement Program fanden seit dem Jahr 2012 außerdem mehr als 200 Dialogveranstaltungen statt. Das Ziel: Das Bewusstsein für Diabetes in Afrika und Asien durch Aufklärungsarbeit und die Unterstützung der Gesundheitssysteme zu steigern.

Zum Merck Africa Luminary im Oktober 2014 kamen über 100 Gesundheitsexperten aus Afrika in Darmstadt zusammen. Im Vordergrund standen Fortbildungen zum Thema Diabetes, Krebs und Fruchtbarkeit sowie Ansätze zur Optimierung von Lieferketten, Pharmakovigilanz und der Kampf gegen Arzneimittelfälschungen. Zudem nahmen wir im Rahmen unserer Arbeiten zu vernachlässigten tropischen Krankheiten im Berichtszeitraum an verschiedenen Konferenzen zu Bilharziose und Malaria teil. Dazu zählten beispielsweise das Harvard-Symposium zu Malaria und Tuberkulose im November 2014 oder das elfte Malaria Meeting im November 2013 in Aachen, aus dem eine neue Kooperation mit der britischen Saint George’s University hervorging.

Merck Millipore diskutiert nachhaltige Geschäftsstrategien in der Sustainability Stakeholder Advisory Group (SSAG ). Im Jahr 2014 führte Merck Millipore beispielsweise eine weltweite Kundenservice- und Nutzungsumfrage durch und veranstaltete ein Stakeholder-Treffen mit Lieferanten, Vertriebspartnern, Kunden, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftlern, um Feedback zur Nachhaltigkeitsstrategie und den für die Produkte von Millipore geltenden Nachhaltigkeitskriterien zu erhalten. Basierend auf diesem Feedback haben wir neue Kriterien in unser Design for Sustainability Programm aufgenommen und berücksichtigen sie im Produktentwicklungsprozess. Hierzu zählen beispielsweise die „Recyclingfähigkeit des Produkts“ und die „Verfügbarkeit eines Recyclingprogramms“.

Gesprächs- und Informationsforen

An großen Standorten haben wir Gesprächs- und Informationsforen für Anwohner eingerichtet. Mit dem bereits seit dem Jahr 1994 jährlich abgehaltenen Rahmenplanungstreffen an unserem Unternehmenssitz in Darmstadt wollen wir über unsere Entwicklung am Standort informieren und diskutieren. Im Berichtszeitraum informierten wir insbesondere über unser Transformations- und Wachstumsprogramm „Fit für 2018“ und über die durch die Initiative ONE Global Headquarters am Standort Darmstadt initiierten Neuentwicklungen. Darüber hinaus diskutierten wir über den Deponierückbau, Grundwasserfragen, das Energie-, Kommunikations- und Krisenmanagement, die Kindertagesstätte von Merck und die Sanierung von Besucherparkplätzen.

Im schweizerischen Corsier-sur-Vevey hatten wir im Rahmen des Ausbaus unserer biotechnologischen Produktion Gespräche mit NGOs und lokalen Behörden aufgenommen, um größtmögliche Transparenz während der gesamten Planungs-, Bau- und Fertigstellungsphase sicherzustellen. Für den Bau hatte Merck sich zur Umsetzung hoher, über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehender Umwelt- und Sicherheitsstandards verpflichtet. Auch nach Abschluss der Baumaßnahme werden diese jährlichen Treffen fortgesetzt. Sie dienen der regelmäßigen Diskussion und Überprüfung der Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen. Im Jahr 2014 ging es um den Stand bei der Landschaftsgestaltung, die Aktualisierung des Mobilitätsplans und die „Water Balance and Water Release“-Leistung.

Unternehmerische Interessenvertretungen und Verbandsarbeit

Wir bringen uns aktiv in den politischen Prozess ein und legen unsere Positionen und Sichtweisen im direkten Dialog mit Politikern oder im Rahmen unserer Verbandsarbeit dar.

Wichtige nationale und internationale Branchenverbände, in denen wir Mitglied sind und auch Funktionen übernehmen, sind beispielsweise:

  • der deutsche Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI )
  • der Verband der Europäischen Chemischen Industrie (The European Chemical Industry Council, CEFIC )
  • der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e. V. (vfa )
  • die European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA ) und
  • die global agierende International Federation of Pharmaceutical Manufacturers & Associations (IFPMA ).

Beispiele für von Mitgliedern unserer Geschäftsleitung  übernommene Funktionen:

Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Geschäftsleitung:

  • Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI ), Vizepräsident
  • Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI), Vizepräsident

Stefan Oschmann, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung:

  • International Federation of Pharmaceutical Manufacturers & Associations (IFPMA), Präsident
  • European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA), Vizepräsident
  • Paul Ehrlich-Stiftung, Mitglied des Kuratoriums

Belén Garijo, Mitglied der Geschäftsleitung, CEO Healthcare:

  • Pharmaceutical Research and Manufacturers of America (PhRMA ), Mitglied des Vorstands

Kai Beckmann, Mitglied der Geschäftsleitung:

  • Bundesarbeitgeberverband Chemie e. V. (BAVC ), Mitglied des Vorstands
  • Arbeitgeberverband Chemie und verwandte Industrien für das Land Hessen e. V. (HessenChemie ), Mitglied des Vorstands
  • Industrie- und Handelskammer Darmstadt Rhein Main Neckar (IHK ), Mitglied des Präsidiums
  • Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD , Mitglied des Kuratoriums

Bernd Reckmann, Mitglied der Geschäftsleitung, CEO Chemie:

  • Landesverband der Chemischen Industrie e. V. (VCI) in Hessen, Vorsitzender
  • Ausschuss Technik und Umwelt beim Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI), Vorsitzender
  • Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie (DIB ), Mitglied des Vorstands
  • Fonds der Chemischen Industrie (FCI ) innerhalb des Verbands der Chemischen Industrie e. V. (VCI), Mitglied des Kuratoriums

Des Weiteren engagiert sich Merck im Rahmen der Initiative Chemie3 und Responsible Care® insbesondere für die Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstandards in der Pharma- und Chemiebranche. Darüber hinaus ist Merck in zahlreichen gesellschaftlich relevanten Organisationen tätig, beispielsweise im Goethe-Institut, in der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft oder im World Environment Center (WEC). Außerdem beteiligen wir uns an Initiativen und Projekten, in denen unsere Normen unternehmerischen Verhaltens geteilt werden. Daher unterstützen wir die Initiative Leitbild für verantwortliches Handeln in der Wirtschaft .

Merck leistet keinerlei finanzielle Beiträge an Inhaber eines politischen Amts oder Anwärter auf ein solches Amt, politische Parteien oder zugehörige Organisationen. Dies ist in unserem Verhaltenskodex festgelegt. In den USA gibt es sogenannte EMD Political Action Committees (PACs), über die unsere Mitarbeiter politische Kandidaten und Organisationen durch Spenden unterstützen. Dabei handelt es sich nicht um Spenden des Unternehmens, sondern um Zuwendungen der Mitarbeiter. Die gespendeten Beträge werden an die US-Wahlaufsichtsbehörde  gemeldet und veröffentlicht.