Lieferkette

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Die für unsere Geschäftstätigkeit benötigten Rohstoffe, Verpackungsmittel, technischen Produkte, Komponenten und Dienstleistungen beziehen wir von mehr als 60.000 Lieferanten aus über 130 Ländern. Der Gesamtwert aller beschafften Güter und Dienstleistungen belief sich auf rund 4,1 Mrd. € im Jahr 2013 und 4,3 Mrd. € im Jahr 2014.

Von den 2014 beschafften Gütern und Dienstleistungen (inklusive F&E-Leistungen) entfielen 55 % auf Lieferanten, die in EU-Ländern ansässig sind, und 30 % auf Lieferanten aus OECD -Ländern außerhalb der EU. Der Anteil an Gütern und Dienstleistungen, die aus Nicht-OECD-Ländern außerhalb der EU stammen, ist von 12 % im Jahr 2012 auf 15 % im Jahr 2014 gestiegen.

Beschaffungsvolumen 2014 in  %

Beschaffungsvolumen – 2014 (Kreisdiagramm)

Diese Zahlen zeigen, dass die Beschaffung aus Schwellenländern für Merck an Bedeutung gewinnt. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass bestimmte pharmazeutische Produkte in den Entwicklungs- und Schwellenländern produziert werden, wo auch ihre Vermarktung stattfindet. So stellen wir beispielsweise in Indien, Pakistan und Indonesien Arzneimittel für die dortigen Märkte her. Dies steht im Einklang mit unserer Access-to-Health-Strategie, zudem wird dies von den lokalen Gesetzen gefordert. Voraussetzung für die Herstellung vor Ort und den Transfer von Technologien, Fähigkeiten und geistigem Eigentum ist die Einhaltung unserer Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Alle pharmazeutischen Produkte von Merck, ob für entwickelte oder sich entwickelnde Märkte, werden in Produktionsstätten hergestellt, die die Auflagen der Guten Herstellpraxis (Good Manufacturing Practice) erfüllen.

Merck hat keine internen Richtlinien, wonach lokale Lieferanten bei der Vergabe von Aufträgen prinzipiell zu bevorzugen wären. Jedoch gibt es Fälle, in denen lokale Anbieter aufgrund ihrer räumlichen Nähe einen Wettbewerbsvorteil haben, beispielsweise im technischen Einkauf und beim Einkauf von Verpackungsmaterialien. Auch schreiben manche lokalen Gesetzgebungen (insbesondere im pharmazeutischen Bereich) die Beauftragung lokaler Lieferanten vor. Die von uns beschafften Waren und Dienstleistungen kaufen wir ansonsten weltweit ein, abhängig von der Verfügbarkeit und dem Angebot.

Verantwortung in der Glimmer-Lieferkette

Merck setzt in der Effektpigmentherstellung Glimmer aus Indien als Hauptrohstoff ein. Dieser spezielle Glimmer besitzt Eigenschaften, die für die Herstellung von hochwertigen Pigmenten erforderlich sind. Im Rahmen einer Studie hatten wir im Jahr 2008 festgestellt, dass im ersten Schritt der Lieferkette teilweise auch Kinder – in der Regel gemeinsam mit ihren Eltern – Glimmer sammeln. Dies ist nicht vereinbar mit unseren Unternehmenswerten und den Vorgaben unserer Menschenrechtscharta . Merck nimmt eine strikte Haltung gegen Kinderarbeit ein. Als Unterzeichner des Global Compact der Vereinten Nationen  engagieren wir uns aktiv für die Abschaffung von Kinderarbeit. Wir verlangen von unseren Lieferanten, dass sie entsprechend handeln, und untersagen in unseren Verträgen, dass sie Kinder beschäftigen.

Aufgrund der Ergebnisse der Studie haben wir die Glimmer-Lieferkette neu ausgerichtet, um zu verhindern, dass weiterhin Kinder mitarbeiten, und um sicherzustellen, dass die Prinzipien unserer Menschenrechtscharta eingehalten werden. Seitdem beziehen wir nur noch Glimmer, der in Minen abgebaut wird, und setzen keinen Glimmer aus Sammlungen mehr ein, da es nicht möglich ist, in diesem informellen Arbeitsumfeld Kinderarbeit auszuschließen. Es war uns aber wichtig, unsere Geschäftsbeziehungen zu den Lieferanten in den Gebieten, aus denen der Glimmer kommt, aufrechtzuerhalten und dadurch z. B. Arbeitsplätze in Jharkhand, einer Region im Nordosten Indiens, die geprägt ist von Armut und politischer Unsicherheit, zu erhalten. Wir pflegen direkte Geschäftsbeziehungen mit unseren Partnern in der Glimmer-Lieferkette: den Betreibern der Glimmerminen und den Glimmer verarbeitenden Betrieben. In der Region haben wir ein Büro eingerichtet; seine Mitarbeiter stehen in engem Kontakt mit unseren Geschäftspartnern, die wir umfassend über unsere Werte und unsere Erwartungen an die einzuhaltenden Sozial- und Umweltstandards informiert haben. Minenbesitzer und verarbeitende Betriebe haben Verantwortung übernommen und unterstützen uns bei der Aufrechterhaltung einer Glimmer-Lieferkette ohne Kinderarbeit.

Zudem haben wir ein Nachverfolgungssystem für Glimmer eingerichtet, um zu gewährleisten, dass der an Merck gelieferte Rohstoff ausschließlich aus Minen stammt und nicht aus unkontrollierten Quellen. Um den Lieferfluss des Glimmers nachzuverfolgen, halten die Besitzer die tägliche Fördermenge ihrer Minen in einem Logbuch fest. Eine Korrektur der in einer bestimmten Mine gewonnenen Menge nach oben und ein Auffüllen mit Glimmer aus unkontrollierten Quellen ist unwahrscheinlich, da hierfür zusätzliche Lizenzgebühren an die Regierung anfallen würden. Merck unternimmt monatlich eine Gegenprüfung der Endmengen.

Des Weiteren haben wir ein Auditsystem einschließlich unangekündigter Audits durch Merck und Drittparteien entwickelt, um sicherzustellen, dass die Minen und die verarbeitenden Betriebe die Anforderungen an Umweltschutz, Sicherheit und Arbeitsstandards einhalten. Eine lokale Organisation überprüft monatlich die Arbeitsstandards in den Minen. Zusätzlich führt eine internationale Organisation jährlich Audits durch, die sowohl die Arbeitsstandards als auch Umwelt-, Sicherheits- und Gesundheitsaspekte prüfen. In den Auditberichten werden festgestellte Mängel dokumentiert und Korrekturmaßnahmen festgelegt. Unsere Mitarbeiter in Jharkhand kontrollieren die Umsetzung dieser Maßnahmen.

Glimmer-Lieferkette

Lieferkette (Grafik)

Soziales Engagement in der Glimmer-Lieferkette

Neben unserer Strategie, die Kontrolle über die gesamte Glimmer-Lieferkette zu gewährleisten, arbeiten wir gemeinsam mit der IGEP Foundation  daran, die Lebensbedingungen der Familien in den Abbaugebieten von Glimmer in Indien zu verbessern. Hierzu finanzieren wir drei Schulen mit angeschlossenem Kindergarten und zwei Berufsbildungszentren für das Schneider- und Schreinerhandwerk in Jharkhand. Über 500 Kinder sind in diesen Schulen eingeschrieben. An einer vierten Schule, die von einem unserer Glimmer-Lieferanten im Jahr 2014 eröffnet wurde, vergibt Merck darüber hinaus Stipendien für 100 Kinder.

Die medizinische Versorgung verbessern wir durch ein Gesundheitszentrum in der Region, das von der IGEP Foundation betrieben wird. Ein Arzt und eine Krankenschwester sind hier täglich anwesend. Das Gesundheitszentrum wird von den 20.000 Bewohnern der Region, in der es zuvor keine Gesundheitsversorgung gab, sehr geschätzt. Der behandelnde Arzt und die Krankenschwester besuchen auch die Schulen und Dörfer in der Umgebung.

Stakeholder-Dialog zur Glimmer-Lieferkette

Seit Beginn der Umstellung unserer Glimmer-Lieferkette haben wir interessierte Kunden und weitere Stakeholder regelmäßig über die Fortschritte bei der Glimmerbeschaffung und in den begleitenden Projekten informiert. Die Mitarbeiter unseres Büros in Jharkhand stehen darüber im Dialog mit unseren Projektpartnern und anderen Interessengruppen wie lokalen und staatlichen Behörden.

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