Klimaschutz

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Als verantwortungsvoll handelndes Unternehmen ist es für uns selbstverständlich, einen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz zu leisten: Wir sparen Energie ein und reduzieren unsere Treibhausgasemissionen. Darüber hinaus sind unsere Maßnahmen für den Klimaschutz für uns auch von wirtschaftlichem Nutzen. Denn dank verbesserter Energieeffizienz sparen wir Betriebskosten. Handlungsdruck entsteht auch durch zunehmende gesetzliche Regulierungen zum Ausstoß von Treibhausgasen – beispielsweise in Emissionshandelssystemen. Merck unterliegt verschiedenen nationalen wie internationalen Energie- und Emissionsvorschriften, so etwa in Deutschland dem Energieeinsparungsgesetz, dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz. Derzeit wird die EU-Richtlinie 2012/27/EU zur Energieeffizienz in den nationalen Gesetzen der EU-Mitgliedstaaten verankert. Sie schreibt vor, dass große Industrieunternehmen Energieaudits durchführen oder Energiemanagementsysteme einrichten müssen.

Im Rahmen des Carbon Disclosure Project berichten  wir schon seit mehreren Jahren ausführlich über unsere Aktivitäten, Maßnahmen und Leistungen in Zusammenhang mit Treibhausgasemissionen. Im Jahr 2014 hat Merck erneut sein Performance-Rating B im Climate Performance Scoring bestätigt und liegt damit deutlich im oberen Bereich aller teilnehmenden Unternehmen in der Kategorie für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Im Climate Disclosure Scoring, das die Ausführlichkeit und Transparenz der Berichterstattung eines Unternehmens bewertet, erreichte Merck 87 von 100 Punkten und liegt damit ebenfalls weit über dem Durchschnitt.

Für die weltweite Steuerung aller Klimaschutzmaßnahmen ist die Konzernfunktion EQ verantwortlich (siehe Kapitel Management des betrieblichen Umweltschutzes). An den einzelnen Standorten von Merck sind operative Einheiten für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zuständig.

Im Jahr 2014 haben wir eine neue Richtlinie zum konzernweiten Energiemanagement eingeführt. Der Standard „Energiemanagement“ definiert allgemeine Grundsätze für ein einheitliches Energiemanagement an allen Merck-Standorten. Mit dem Ende 2013 eingeführten Standard „Emissionen von Kühlmitteln“ möchten wir Emissionen aus Kühlprozessen reduzieren, die zur globalen Erwärmung und zum Abbau der Ozonschicht beitragen können. Außerdem haben wir im Jahr 2013 unsere Dienstwagenrichtlinie überarbeitet und ein Ziel zur Reduzierung des durchschnittlichen CO2-Ausstoßes unserer weltweiten Dienstwagenflotte um 30 % (Basisjahr: 2012) bis zum Jahr 2020 festgelegt. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir unseren Pool an Leasingfahrzeugen beispielsweise auf effizientere und sparsamere Modelle umgestellt.

Unser strategisches EDISON-Programm

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unsere Treibhausgasemissionen bis 2020 um 20 % im Vergleich zu 2006 zu reduzieren. Daher haben wir im Jahr 2009 das EDISON-Programm (Energy Efficiency and Climate Protection) ins Leben gerufen. Es bündelt alle Klimaschutzmaßnahmen des Merck-Konzerns. Weltweit sind 20 Standorte für rund 80 % der Treibhausgasemissionen bei Merck verantwortlich, weshalb sich EDISON besonders auf diese Standorte konzentriert. Zu unseren primären Maßnahmen gehört die Reduktion unserer energiebedingten Emissionen. Daher arbeiten wir daran, die Emissionen von Treibhausgasen in der eigenen Energieerzeugung zu reduzieren und die Energieeffizienz der Prozesse in Forschung und Produktion zu verbessern. Außerdem wollen wir prozessbedingte Emissionen verringern, beispielsweise durch Maßnahmen wie ein Prozesseffizienzprogramm bei Merck Millipore. Die Verbesserung der Energieeffizienz unseres Gebäudemanagements und die Nutzung erneuerbarer Energie sind weitere Schwerpunkte, die zu diesem Ziel beitragen sollen. Für die Standorte von Merck Millipore haben wir uns das Zwischenziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis Ende 2015 um 10 % gegenüber 2006 zu senken.

Bei der Erarbeitung und Umsetzung von Klimaschutzprojekten arbeitet die Konzernfunktion EQ mit einer Arbeitsgruppe zusammen, in der alle Geschäftsbereiche von Merck vertreten sind. Sie entwickelt Maßnahmen und bewertet standortbezogene Projektvorschläge anhand der Kriterien absolute CO2-Einsparung, CO2-Einsparungen bezogen auf das Investitionsvolumen und potenzielle Kosteneinsparungen.

Mit den rund 300 EDISON-Projekten, die seit dem Jahr 2012 angestoßen wurden, will Merck mittelfristig rund 60.000 t CO2 jährlich einsparen. Etwa zwei Drittel dieser Projekte haben bereits begonnen oder befinden sich derzeit in der Umsetzung. Für das Jahr 2015 haben wir 57 neue Projekte initiiert. Wir erwarten uns hiervon mittelfristig eine Reduktion der CO2-Emissionen um ca. 37.000 t.

Ende 2014 hat Merck in Goa, Indien, ein klimaneutrales Biomassekraftwerk in Betrieb genommen, das unter anderem die Schalen von in der Region angebauten Cashew- und Kokosnüssen als Biomassebrennstoff nutzt. Insgesamt können so jährlich rund 11.500 t CO2-Emissionen eingespart werden. Des Weiteren hat im Dezember 2014 in Jaffrey, New Hampshire/USA, ein zentrales Biomasseheizkraftwerk den Betrieb aufgenommen. Es wird mit lokal produzierten Holzschnitzeln betrieben. Damit können voraussichtlich 3.500 t CO2-Emissionen im Jahr eingespart werden.

Die beiden deutschen Produktionsstandorte Darmstadt und Gernsheim sind für rund 40 % des weltweiten Energieverbrauchs von Merck verantwortlich. Sie unterliegen mit dem Heizkraftwerk in Darmstadt und dem Heizwerk in Gernsheim dem EU-Emissionshandel. Merck betreibt sehr effiziente Energieerzeugungsanlagen und profitiert auch in der derzeit dritten Periode (von 2013 bis 2020) des EU-Emissionshandels von teilweise kostenlosen Zertifikaten. Aus heutiger Sicht wird jedoch in Zukunft ein Zukauf von zusätzlichen CO2-Zertifikaten erforderlich sein.

Am Standort Darmstadt investiert Merck rund 27 Mio. € in den Bau von zwei modernen Energiezentralen. Im Juli 2014 hat der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Karl-Ludwig Kley, gemeinsam mit dem Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, die erste Anlage in Betrieb genommen; sie versorgt die pharmazeutische Produktion und Forschung des Standorts mit Strom, Wärme und Kälte. Die zweite Anlage ist derzeit noch im Bau und soll unter anderem den Kältebedarf der chemischen Betriebe und Labors am Standort decken. Wenn beide Anlagen in Betrieb sind, wird sich der Ausstoß von Kohlendioxid am Standort um rund 2.500 t pro Jahr reduzieren.

In Gernsheim haben wir Mitte 2013 ebenfalls ein hoch effizientes Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung in Betrieb genommen, mit dem jährlich rund 7.000 t CO2-Emissionen eingespart werden.

Energiemanagement ist ein weiterer Baustein von EDISON. Acht unserer Standorte sind bereits nach der ISO-Norm 50001  für Energiemanagementsysteme zertifiziert: Darmstadt, Gernsheim und Wiesbaden in Deutschland, Molsheim in Frankreich, Bari und Tiburtina in Italien, Taoyuan in Taiwan und Poseung in Korea.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf unserer Internetseite:

Energieverbrauch und CO2-Emissionen in den Jahren 2013 und 2014

Merck hat im Jahr 2014 insgesamt 1.622 GWh Energie verbraucht, was einen leichten Anstieg im Vergleich zu 2013 (1.566 GWh) bedeutet. Energieverbräuche, die in der vor- oder nachgelagerten Wertschöpfungskette, beispielsweise bei der Herstellung und dem Transport unserer Rohstoffe, entstehen, werden derzeit aufgrund der Komplexität der Datenerfassung nicht ermittelt.

Im Jahr 2014 verursachte der Merck-Konzern 524.000 t an Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente), im Jahr 2013 waren es 567.000 t. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf die Reduktion der Emissionen aus einem Produktionsprozess um 30 % zurückzuführen. In diesem Prozess konnten wir die Emissionen bezogen auf das Produktionsvolumen seit 2008 um beinahe zwei Drittel senken. Bezogen auf das Basisjahr 2006 gingen die CO2-Emissionen um 9 % zurück. Damit befindet sich Merck auf einem guten Weg, sein Reduktionsziel von 20 % bis zum Jahr 2020 (Basisjahr 2006) zu erreichen.

Zur Erfassung und Berechnung seiner Treibhausgasemissionen nutzt Merck als international anerkannten Standard das Greenhouse Gas (GHG) Protocol . Derzeit berichtet Merck nach Scope 1 und 2 sowie Teilen von Scope 3 des GHG-Protokolls. Scope 1 umfasst direkte Emissionen, die das Unternehmen selbst erzeugt, z. B. bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen oder durch seine eigenen Prozesse. Scope 2 bezieht sich auf Emissionen aus zugekaufter Energie wie etwa Strom oder Fernwärme. Unter Scope 3 fallen beispielsweise Emissionen, die im Zusammenhang mit der Herstellung und dem Transport von Rohstoffen, Produkten und Abfällen oder durch Geschäftsreisen von Mitarbeitern entstehen. Wegen der Komplexität der Erfassung von Scope-3-Emissionen ermitteln wir derzeit nur die Emissionen aus Geschäftsreisen, aus dem Berufsverkehr der Mitarbeiter, aus kraftstoff- und energiebezogenen Aktivitäten sowie aus der Entsorgung und Verwertung von im Rahmen der Geschäftstätigkeit anfallendem Abfall. Merck hat auch einige Produktlebenszyklusbewertungen und Analysen zum CO2-Fußabdruck durchgeführt (siehe Kapitel Nachhaltige Produkte).

Sensibilisierung von Mitarbeitern

Unser Engagement für den Klimaschutz betrifft nicht nur den Arbeitsplatz, sondern wir halten unsere Mitarbeiter auch dazu an, diesem Aspekt durch eine nachhaltigere Lebensweise Rechnung zu tragen.

Zur Information unserer Mitarbeiter stellen wir eine Auswahl von Daten und Fakten zum Klimaschutz im Merck-Intranet zur Verfügung. Darüber hinaus sind für sie auch verschiedene Werkzeuge wie Energie-Checklisten oder Best-Practice-Beispiele verfügbar, um den Informationsaustausch und das Lernen voneinander zu unterstützen. In unserem Mitarbeitermagazin und einem Mitarbeiter-Newsletter informieren wir kontinuierlich über Klimaschutzmaßnahmen bei Merck.

Mit einem Online-Trainingssystem haben wir unsere Mitarbeiter an den deutschen Standorten Darmstadt und Gernsheim zum Thema Energiemanagement geschult. Als Anreiz für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bietet Merck am Standort Darmstadt ein „Jobticket“ an, das Unternehmen übernimmt dafür einen Teil der Kosten. Im Jahr 2014 nutzten fast 4.000 Mitarbeiter dieses Angebot.

In den USA unterstützt Merck Millipore private Bemühungen der Mitarbeiter in Sachen Klimaschutz, etwa durch Mitarbeiterprogramme und finanzielle Förderung, beispielsweise für die Installation von Solaranlagen, die Durchführung von Energieaudits ihrer Häuser und den Erwerb von Hybrid- oder Elektrofahrzeugen. Als Neuerung sollen 2015 auch ausgewählte Elektromotorräder im Rahmen von privaten Klimaschutzmaßnahmen finanziell gefördert werden. Der Kaufpreiszuschuss hat bereits mehr als 150 Mitarbeiter dazu bewegt, auf ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug umzusteigen. Zusätzlich stärkt Merck Millipore das Bewusstsein und Engagement seiner Mitarbeiter für den Umweltschutz mit weltweiten Kampagnen wie dem Energy Month und dem Corporate Responsibility Ambassador Network. Bis Ende 2014 haben Merck Millipore und Merck Serono an den Standorten Bedford und Billerica, Massachusetts/USA, zudem Ladestationen installiert, an denen Mitarbeiter und Besucher ihre Elektrofahrzeuge kostenlos aufladen können.

Logistik

Wir arbeiten ständig daran, die beim Transport unserer Produkte entstehenden Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Um dies zu erreichen, verringern wir den Lufttransport zugunsten des Transports per Schiff. Wir haben ein Projekt gestartet, um Produkte zu identifizieren, die per Schiff anstatt mit dem Flugzeug transportiert werden können, um Kosten und CO2-Emissionen zu senken. Diese Produkte müssen die längere Transportzeit auf See sicher überdauern, ohne dass sie dabei an Qualität einbüßen und das Serviceniveau für die Kunden leidet. Dieses Projekt umfasst alle Lieferungen aus unseren globalen Vertriebszentren an Kunden und lokalen Lagerhäuser in aller Welt. Durch die Umstellung des weltweiten Warentransports aus Darmstadt konnten wir die CO2-Emissionen 2014 um ca. 800 t reduzieren.

Zudem sind wir dabei, auch die Emissionen aus dem Transport Tausender von Produkten an die Kunden zu verringern. In den USA ist Merck Millipore ein EPA SmartWay® Shipper . Als SmartWay® Shipper beteiligen wir uns an Benchmarking- und Vergleichsprogrammen und verbessern die Effizienz bei der Verschickung unserer Produkte. Bei der Bewertung weiterer Klimaschutzmaßnahmen für unsere Logistiksysteme berücksichtigen wir, dass dies nicht nur zur Verringerung unserer eigenen Treibhausgasemissionen beitragen wird, sondern auch den Wünschen unserer Kunden entgegenkommt, die zunehmend an Produkten und Dienstleistungen mit geringerem CO2-Fußabdruck interessiert sind.

Ziele: Klimaschutz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ziel

Maßnahmen

Bis?

Fortschritt 2013 und 2014

Status

Reduktion der direkten und indirekten Treibhaus­gas­emissionen (Scope 1 und 2) des Merck-Konzerns um 20 % (Basisjahr 2006)

Systematische Untersuchung des Energieverbrauchs an den einzelnen Standorten von Merck

Ende 2020

Wir haben die systematische Unter­suchung unserer Produktions­standorte auf Energie­ein­spar­potenziale fortgeführt. Energie­audits fanden beispiels­weise an den Schweizer Standorten Aubonne und Vevey statt.

 

Identifizierung und Implementierung von Energieeinsparpotenzialen

Ende 2020

Mit den rund 300 EDISON-Projekten, die seit 2012 angestoßen wurden, will Merck mittelfristig jährlich rund 60.000 t CO2 einsparen. Etwa zwei Drittel dieser Projekte sind bereits eingeführt oder in der Umsetzung.

 

Reduktion von prozessbedingten Emissionen

Ende 2020

Bei der Reduzierung der prozess­bedingten Emissionen bei Merck Millipore haben wir große Fort­schritte erzielt. Die durch­schnittlichen prozess­bedingten Emissionen bezogen auf das Produktions­volumen an unserem Standort Jaffrey, New Hampshire/USA, sind um rund zwei Drittel zurück­gegangen. An diesem Standort haben wir 2014 einen absoluten Rück­gang der prozess­bedingten Emissionen um 30 % gegenüber 2013 verzeichnet, während das Produktions­volumen weiter gestiegen ist.

 

Nachhaltige Einführung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduktion von Treibhaus­gas­emissionen

Ende 2020

Wir setzen unser EDISON-Programm mit der Umsetzung neuer Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduktion von Treibhausgasemissionen fort. 2013 und 2014 haben wir zwei neue Richtlinien zum konzernweiten Energiemanagement und zu Emissionen von Kühlmitteln eingeführt. Mehrere Standorte sind nach ISO 50001 zertifiziert worden, begleitet von entsprechenden Schulungen.

 

Reduzierung der Treibhaus­gas­emissionen von Merck Millipore um 10 % bis 2015 (Basisjahr 2006)

Ende 2015

Merck Millipore hat die Treibhaus­gas­emissionen um 13 % (Basisjahr 2006) reduziert.

Legende: erreicht in Umsetzung nicht erreicht neues Ziel