Minderwertige oder gefälschte Arzneimittel sind eine mitunter tödliche Gefahr. Interpol schätzt, dass bis zu 30 % aller Medikamente in Entwicklungsländern illegal, gefälscht oder von minderwertiger Qualität sind. Der von Merck getragene gemeinnützige Verein Global Pharma Health Fund (GPHF) hat sich daher dem Kampf gegen Arzneimittelfälschungen verschrieben: Mit dem vom GPHF entwickelten Minilab können gefälschte Medikamente schnell, einfach und preiswert nachgewiesen werden. In zwei rund 30 kg schweren Koffern findet sich eine Vielzahl von Testmethoden, mit denen Mitarbeiter im Gesundheitswesen von Entwicklungsländern Arzneimittel überprüfen können. Mithilfe von Vergleichsproben lassen sich die Identität und Konzentration von 75 Arzneimittelwirkstoffen testen: vom Malariamittel über Antibiotika bis hin zu Schmerz- und Fiebermitteln.
Der GPHF hat das Minilab speziell für den Einsatz in Gegenden mit einfacher Infrastruktur entwickelt: Die Schnellanalysen sind ohne Laborausstattung und bei Gebrauch von normalem Trinkwasser möglich. Es gibt derzeit kein vergleichbares Produkt. Die meisten Länder, in denen die Kompaktlabors zum Einsatz kommen, liegen in Afrika und in Asien. Seit dem Jahr 1998 hat der GPHF insgesamt 685 Minilabs in 90 Länder zum Selbstkostenpreis geliefert, in den Jahren 2013 und 2014 waren es insgesamt 113 Minilabs. Die Kompaktlabors werden hauptsächlich von nationalen Gesundheitsbehörden, oftmals in Zusammenarbeit mit Labors der amtlichen Arzneimittelkontrolle, oder im Rahmen multilateraler Gesundheitsprojekte, unter anderem in Zusammenarbeit mit UNICEF oder dem Global Fund , eingesetzt. Neben dem Verkauf zum Selbstkostenpreis, den ein Partner abwickelt, spenden GPHF und Merck in Einzelfällen Labors; im Berichtszeitraum waren es 25 Spenden durch den GPHF und 13 durch Merck.
Unser Unternehmen beteiligt sich an externer Forschung, um die Zahl der Arzneimittel, die geprüft werden können, zu erhöhen. In den Jahren 2013 und 2014 entwickelte der GPHF Testmethoden für zwölf weitere Arzneimittel und aktualisierte die Handbücher entsprechend. Um die Anwender mit den Testverfahren vertraut zu machen und eine fachmännische Anwendung vor Ort zu gewährleisten, bietet der GPHF Schulungen an. Im Jahr 2013 waren es vier Schulungskurse in Deutschland, Kenia, Mosambik und Myanmar mit insgesamt 70 Teilnehmern. Im Jahr 2014 schulte der GPHF insgesamt 60 Teilnehmer in Äthiopien, Deutschland, Kenia und Nigeria.
Im Jahr 2013 haben der GPHF und das Center for Pharmaceutical Advancement and Training (CePAT ) in Ghana – eingerichtet von der U.S. Pharmacopeial Convention – eine strategische Allianz im Kampf gegen Arzneimittelfälschung gegründet. Gemeinsames Ziel ist es, die lokalen Kapazitäten auszubauen, um minderwertige und gefälschte Arzneimittel zu identifizieren. Seit dem Jahr 2014 arbeitet der GPHF zudem mit der IFPMA-Kampagne Fight the Fakes zusammen, die für die Sichtbarkeit des Themas Arzneimittelfälschungen in den Social Media sorgt.
Ziele: Gegen gefälschte Arzneimittel mit dem GPHF Minilab® |
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Ziel |
Maßnahmen |
Bis? |
Fortschritt 2013 und 2014 |
Status |
Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen durch Bereitstellung und Weiterentwicklung des mobilen Kompaktlabors GPHF Minilab® |
Entwicklung von neuen Testmethoden für 5 Wirkstoffe und Erweiterung der Handbücher mit Beschreibung der neuen Testmethoden |
Ende 2014 |
Entwicklung von 5 neuen Testmethoden und Aktualisierung der Handbücher |
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Entwicklung von neuen Testmethoden für 5 Wirkstoffe und Erweiterung der Handbücher mit Beschreibung der neuen Testmethoden |
Ende 2015 |
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4 Schulungen zum Gebrauch des GPHF Minilab®, Verkauf von 50 Minilabs |
Ende 2014 |
Es fanden 4 Schulungen zum Gebrauch des Minilab statt, 37 Minilabs wurden verkauft. |
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3 Schulungen zum Gebrauch des GPHF Minilab®, Verkauf von 25 bis 30 Minilabs |
Ende 2015 |
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Legende: erreicht in Umsetzung nicht erreicht neues Ziel |