Biodiversität

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Nach der Konvention zur Biodiversität (Convention on Biological Diversity, CBD ) umfasst der Begriff die Vielfalt innerhalb von Arten, die Vielfalt zwischen den Arten und die Vielfalt der Ökosysteme. Die Konvention, die 1992 auf dem UN-Gipfel für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro  beschlossen wurde, hat folgende Ziele: den Schutz der Biodiversität, ihre nachhaltige Nutzung und den gerechten Ausgleich für die sich aus der Nutzung genetischer Ressourcen ergebenden Vorteile.

Der Verlust von Biodiversität ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Die Leistungen von Ökosystemen, die beispielsweise Wasser in ausreichender Qualität und Quantität zur Verfügung stellen, sind unverzichtbar für unsere Geschäftstätigkeit weltweit. Der Schutz von Biodiversität hat deshalb für uns eine große Bedeutung und wird durch all unsere Umweltschutzmaßnahmen indirekt vorangetrieben, z. B. durch die Maßnahmen zur Bewertung und Reduzierung von pharmazeutischen Rückständen in Abwässern.

Unsere Produktionsstandorte liegen in ausgewiesenen Industrie- und Gewerbegebieten und nicht in oder in der Nähe, d. h. im Umkreis von 10 km, von aus Biodiversitätsgesichtspunkten besonders wichtigen Schutzgebieten der IUCN-Kategorie I (Strenges Naturreservat/Wildnisgebiete, d. h. für den Menschen nicht oder nur eingeschränkt zugänglich) und Kategorie II (Nationalparks). Damit keine Stoffe, die die Biodiversität beeinträchtigen könnten, in die Umwelt gelangen, planen und führen wir unsere Anlagen gemäß strengen konzernweiten Sicherheits- und Umweltvorgaben. In unseren konzernweiten Standards haben wir beispielsweise Maßnahmen zur Aufbereitung von Produktionsabwasser und Abfällen definiert (siehe Kapitel Ressourcen). Außerdem haben wir mit EDISON ein konzernweites Programm zur Verminderung klimaschädlicher Luftemissionen aufgelegt.

Wir verbessern den Lebensraum für Tiere und Pflanzen an unseren Standorten, beispielsweise durch die Erhöhung des Anteils an unversiegelten Flächen. Dies ist allerdings nicht immer möglich, da wir einige Flächen zum Schutz vor eventuellen Freisetzungen versiegeln müssen. Bereits 1995 haben wir am Standort Darmstadt, Deutschland, ein Grün- und Freiflächenkonzept entwickelt. Rund 30 % des Betriebsgeländes sind heute begrünt. Die Grünflächen sind so gestaltet, dass die Funktionalität von Betriebsflächen verbessert wird, ohne den ökologischen Wert von bestehenden Freiflächen zu mindern. Im Jahr 2008 haben wir einen Vertrag mit der Stadt Darmstadt geschlossen, mit dem der Rahmen für die verstärkte Berücksichtigung des Naturschutzes in Zusammenhang mit der industriellen Nutzung des Geländes und eine verbesserte Integration des Werks in das städtische Umfeld gesetzt wird. Die vereinbarten Planungsrichtlinien geben unter anderem vor, den Anteil einheimischer Pflanzen zu erhöhen.

Bei der Planung neuer Standorte und Anlagen berücksichtigen wir ökologische Aspekte, wie Durchlüftung, kleinklimatisch wirksame Flächennutzungsstrukturen und energieeffiziente Baukonzepte. So haben wir im Zuge der Erweiterung unseres Standorts in Corsier-sur-Vevey, Schweiz, eine Biodiversitätsstudie durchgeführt. Um die angrenzenden Alpenwiesen zu schützen, haben wir einen Landschaftsplan erstellt, die entsprechenden Flächen werden durch einen ansässigen Bauern gepflegt.

Bei Akquisitionen untersuchen wir die Umweltsituation der Standorte, dabei berücksichtigen wir auch Angaben aus der Öffentlichkeit, beispielweise von Nachbarn oder Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Wir übernehmen Verantwortung für von uns verursachte Verschmutzungen und untersuchen unsere Standorte vor einem eventuellen Verkauf.